Die Suche nach Abenteuer

Beiträge mit Schlagwort “Rennrad

Auf leisen Sohlen

Vogelgezwitscher, der warme Fahrtwind auf der Haut, die Straßen einsam, der Frühling ist da. Einatmen, ausatmen, fahren. Frei sein.

Die Strecke gibts hier.


Jahresrückblick 2013

Und wieder ist ein Jahr vorbei. Meine Kilometerleistung für dieses Jahr war nicht sehr hoch, dafür war es eines der bisher abwechslungsreichsten Jahre. Vieles war nicht lange vorher geplant und es haben sich Dinge ergeben, die ich zu Beginn des Jahres noch für unmöglich gehalten hätte.

Das am meisten bewegte Fahrrad war mein Stadtrad, rund 2000km bin ich damit geradelt, alles im Stadtverkehr. Mein Rennrad habe ich nur gut 500km bewegt, mein Mountainbike lächerliche 187km und mein Reiserad in Ermangelung einer entsprechenden Tour nur 23km. 10km bin ich mit einem Faltrad gefahren dass sich kurz in meinem Besitz befand und knapp 100km mit Fahrrädern die mir nicht gehören. Mit dem Stadtrad werde ich voraussichtlich nächstes Jahr noch mehr Strecke machen und vor allem mein Mountainbike will ich wieder deutlich mehr bewegen.

Im Frühjahr (auf Schneeschuhen) und im Herbst bin ich öfters gewandert, so habe ich rund 175km zurückgelegt. Besonders im Januar und Dezember war ich mehrmals Laufen (95km) und im Sommer war ich in Schweden unter anderem mit einem Kanu unterwegs (155km). Segeln war ich auch noch ein paar mal, die Entfernungen habe ich aber nicht getrackt.

Außerdem habe ich oft draußen geschlafen auf meinen Touren, am liebsten in der Hängematte. Aber auch in Windschutzhütten, auf Bootsstegen, vor einer Sauna, unter Tarps, unter freiem Himmel, im Biwaksack, auf Bergen, an Seen, auf Inseln, auf Felsen, auf Waldboden, am Lagerfeuer, unter den Sternen und eine einzige Nacht auch ganz langweilig in einem Zelt auf einer dafür vorgesehenen Wiese.

Habe ich das geschafft was ich mir vorgenommen habe? Ja, ich hatte nämlich keine bestimmten Ziele 😉 Dafür war mein Jahr ganz schön turbulent. Ich bin gespannt was nächstes Jahr so alles auf mich zukommt, es ist auf jeden Fall schon so einiges in der (noch unkonkreten) Planung.

Jetzt habe ich grad die Winterreifen für mein Stadtrad aus dem Keller gekramt, Stadtrad und Mountainbike aufgepumpt, durchgecheckt und geölt. Meine restliche Ausrüstung ist sauber und gepflegt und wartet auf ihren Einsatz. Das neue Jahr kann also kommen. Als erstes packe ich aber nun meinen Rucksack, denn ich bin schon wieder auf dem Sprung. Die Welt ist groß, los gehts!


Freitag 31.05.2013

Als morgens der Wecker geht ist das erste was ich wahrnehme der Wind der gegen das Fenster drückt und das Geräusch des Regens. Die Wettervorhersage hat sich noch weiter verschlimmert, mehr als 20mm in 3 Stunden soll es regnen, und das mehrmals hintereinander. Morgen soll es auch nur ein wenig besser werden. Da wir nur zwei Tage haben und morgen Abend eigentlich in Konstanz am Bodensee sein wollten mit zwei Übernachtungen im Freien müssen wir leider feststellen, dass das nicht wirklich Sinn hat. Nachdem wir in Ruhe gefrühstückt haben fahren wir die 7km zum Bahnhof. Wir wollten eigentlich noch kurz am Schloss vorbeigefahren sein, haben es aber irgendwie verpasst. Das ärgert aber niemanden wirklich, es regnet so sehr, dass unsere Regenkleidung auf der kurzen Strecke bis zum Bahnhof komplett durchgeweicht ist.

In Mainz ärgern wir uns ziemlich über die Bahn, denn wir haben kaum Zeit umzusteigen, sprinten den ganzen Zug entlang um das Fahrradabteil zu finden, finden keines, fragen den Schaffner und der teilt uns mit, dass wir nicht mitfahren dürfen weil es eben kein solches Abteil gibt. Danke, deutsche Bahn! Wir fahren also mit einer Privatbahn weiter und sind erst eine Stunde später zuhause als geplant, nach insgesamt rund 7 Stunden Zugfahrt. Als wir die Grenze zu NRW überqueren wird das Wetter besser, in Dortmund scheint sogar die Sonne (dafür ist es verdammt windig). Im Süden regnet es trotzdem immer noch heftig, genau dort wo wir sonst unterwegs gewesen wären. Es ist das erste mal dass ich eine Tour abgebrochen habe, aber es war definitiv die richtige Entscheidung.


Donnerstag 30.05.2013

Morgens brechen wir recht früh auf, jedenfalls sitzen wir deutlich eher auf den Rädern als am Vortag. Die heutige Etappe ist komplett Flach denn wir bleiben immer in der Nähe des Rheins. Vermutlich auch wegen des Feiertages sind die Straßen größtenteils leer, was die Strecke sehr angenehm zu fahren macht. Die Strecke basiert mal wieder auf Daten von radweit.de. Genau wie schon am Vortag sind wieder kurze Schotterstrecken dabei, jedoch sind diese immer so gut befestigt dass sie auch mit dem Rennrad problemlos fahrbar sind. Die Wegführung vermeidet größere Ortschaften und ermöglicht so zügiges radeln. Das Wetter ist heute komplett trocken und zeitweise fahren wir sogar in kurzen Klamotten. Das Highlight des Tages ist der Hockenheim Ring. Dort gibt es neben einem RC-Auto-Rennen auch ein Motorradrennen zu sehen. Abends sind wir alle sehr müde und geschafft. Der Wetterbericht für den nächsten Tag lässt nichts gutes erahnen, abwarten.

141km, 130hm


Mittwoch 29.05.2013

Mit einiger Verspätung erreichten wir unseren Startpunkt, den Hauptbahnhof von Siegen. Es regnet leicht als wir uns auf den Weg Richtung Süden machen. Mangels Regenüberschuhe decken sich meine Mitradler im nächsten Supermarkt mit Plastiktüten ein welche den gleichen Zweck erfüllen. Der Tag bietet so ziemlich alles was man sich denken kann: Steile und weniger steile Anstiege, entsprechende Abfahrten, flache Abschnitte, Regen, Wind, Abends auch etwas Sonne, frisch geteerte Straßen, Schotterwege, viel befahrene Bundesstraßen, unbefahrene Straßen, Baustellen, Umleitungen und und und. Zuerst zählt der Kilometerzähler nur sehr langsam aufwärts, was aber auch an den teilweise vielen Höhenmetern liegt die wir auf unserer Strecke machen und an der demoralisierenden Witterung. Nach etwa der Hälfte der Strecke wärmen wir uns in einer Dönerbude auf, danach läuft es etwas besser. Gegen Abend werden wir irgendwann richtig schnell, denn nach einem letzten Gipfel geht es viele Kilometer bergab Richtung Wiesbaden und weiter bis ans Rheinufer, es ist endlich mal trocken und man sieht sogar ab und an die Sonne. Zwar merken wir alle die Kilometerleistung in den Beinen, es sind aber noch genügend Reserven für die nächsten Tage da.

138km 1249hm